Eine Schatzkarte haben! Einen Schatz entdecken! Unermesslichen Reichtum erwerben! Wer will das nicht? Doch es ist oft wie im „echten Leben“: Die Schatzkarte wird nicht erkannt, oder wer sie in Händen hält, hält sie selbst für den Schatz. Oder wer versucht, die Schatzkarte zu entschlüsseln, kommt nicht weiter und gibt irgendwann auf.

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Das alles trifft auch auf unsere katholische Kirche zu: Die Liturgie ist die Schatzkarte, Gott zu besitzen, ist der Schatz selbst und damit unermesslicher Reichtum!!! Doch viele sitzen gelangweilt in einer ewig gleichen Liturgie und erkennen nicht, dass sie anfangen müssten, die Geheimnisse zu ergründen. Manche halten das Feiern der Liturgie für den Schatz selbst und laufen dann Gefahr, über die Form zu urteilen und sich für rechtgläubig zu halten. Manchen genügt es einfach, dass es immer schon so war und man auf der sicheren Seite ist, wenn man das, was immer schon so war, beibehält, ohne es zu hinterfragen und tiefer zu dringen. Ja, und für manche ist und bleibt die Liturgie fremd. Sie sagen irgendwann: „Mir gibt das nichts“ und bleiben bald dem Gottesdienst fern.

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Ja, und dann gibt es noch solche wie mich. Ich kann von mir nicht behaupten, dass die katholische Schatzkarte von mir bis ins letzte Detail entschlüsselt ist. Immer, wenn ich ein Teil glaube verstanden zu haben, tauchen weitere Folgefragen auf. Aber ich halte mich für einen hartnäckigen Schatzsucher. Ich gebe nicht auf! Ich frage meinem himmlischen Vater und Schatzkartenstifter Löcher in seinen geistigen Bauch. Wie bei einer gemalten Schatzkarte ist erst einmal jedes Detail wichtig, da es ein Hinweis sein könnte. Deshalb wird alles grundlegend studiert und ernst genommen und wenn ich nicht weiterkomme, bete ich: „Ich verstehe es nicht, Vater, erkläre es mir bitte nochmal und in Großbuchstaben für Dummies“. Das, was ich verstanden habe, lasse ich gerne in meine Bücherreihe „Waffen des Lichts“ einfliessen, in denen ein Junge ganz von Anfang an die Schätze des Glaubens ergründet, indem er die Rüstung des Heils mit Hilfe seines Engelfreundes zusammen erobert. Das, was für mich noch unentdeckt daliegt, betrachte ich immer und immer wieder. Keine Hl. Messe kann langweilig sein. Es kommt allerdings ab- und zu vor, dass ich sehr ärgerlich bin oder erschüttert, wenn Teile de Liturgie verändert oder weggelassen werden. Das gleicht einer Schatzkarte, in der wichtige Details herausgeschnitten oder abgeändert wurden. Wer möchte schon so eine Karte? Schon allein deshalb ist es mir wichtig, dass wir uns neu mit dieser über zweitausend Jahre alten Schatzkarte auseinandersetzen und sie neu entdecken.

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In meinen nächsten Texten möchte ich Euch ein wenig an der Entschlüsselung der katholischen Schatzkarte teilhaben lassen und bitte Euch, mir eure entschlüsselten Teile in den Kommentaren mitzuteilen. So können wir immer weiter dieses wunderbare himmlische Geschenk tiefer und tiefer entschlüsseln und andere daran teilhaben lassen.